Wohnraumlüftung

Heutzutage leben wir in perfekt isolierten Häusern, die uns vor Wind und Wetter schützen. Doch leider geht dieser Schutz auf Kosten der Luftzirkulation, die unser Körper für einen gesunden Stoffwechsel braucht. Daher sollte man auf die kontrollierte Wohnraumbelüftungstechnik nicht verzichten.

Vorteile von kontrollierter Wohnraumlüftung auf einen Blick:

  • Die CO2 Konzentration wird drastisch vermindert
  • Luftschadstoffe,Pollen und Lärmbelästigung  werden reduziert
  • Zugfreie Frischluftzuführung
  • Der Wohnkomfort wird durch ein angenehmes Raumklima verbessert
  • Wesentlicher Beitrag zur Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung
  • Zusätzliche Vorwärmung der Frischluft über Energiebrunnen möglich

Warum Wohnraumlüftung?

Die erforderliche Wärmeabgabe des Menschen wird in geschlossenen Räumen durch die Oberflächentemperatur der Umschließungsflächen, aber hauptsächlich durch die in der Atemluft enthaltene Wärmemenge gewährleistet. Die ausgeatmete Luft hat immer Körpertemperatur (36°C) und ist mit Wasserdampf gesättigt (100% rel. Feuchte, 41 g/kg absolute Feuchte).
Die eingeatmete Luft hat immer einen wesentlich geringeren absoluten Wassergehalt, nämlich ca. 2 – 10 g/kg.
Die Differenz von ca. 30 g/kg muss von der Lunge aufgeladen werden. Ein mittlerer Atemzug eines Menschen hat ein Volumen von 1-5 Liter und kommt mit einer inneren Oberfläche der Lunge von 100 m² in Berührung. Wenn man diese Fläche mit der eines Heizkörpers vergleicht, ist es also kein technisches Wunder, dass die Atemluft durch Millionen kleiner Lungenbläschen, die vom Blut warm und feucht gehalten werden, Körpertemperatur und 100% Feuchte annimmt.
Die erforderliche Entwärmung des Menschen erfolgt also hauptsächlich über die in der Atemluft enthaltenen Wärmemenge. Diese Überlegungen führen zu der Erkenntnis, dass nicht die relative Feuchte für das Wohlbefinden des Menschen entscheidend ist, sondern nur der absolute Feuchtgehalt der Luft.
Der oft gehörte Satz „Zentralheizung macht trockene Luft und diese muss daher angefeuchtet werden“ ist daher grundlegend falsch.

Ein paar Beispiele
Die eingeatmete Luft an einem Wintertag mit -5°C und 50% rel. Feuchte hat nicht mehr als 1g/kg Wassergehalt. Der Mesnch fühlt sich wohl und kann frei atmen.
Die Luft in einem geheizten Raum bei 20°C und 20% rel. Feuchte enthält drei Mal soviel Wasser, nämlich 3g/kg. Hier spricht man von trockener Luft und der Mensch spürt auch ein gewisses Kratzen im Hals. Der wesentliche Unterschied ist die saubere, staubfreie Außenluft mit hohem Sauerstoffgehalt gegenüber der in geschlossenen Räumen mit Staub und anderen Schadstoffen belasteten Raumluft. Der Mensch, der diese Zusammenhänge nicht kennt und nach der Anzeige auf dem Hygrometer feuchte und trockene Luft beurteilt, zieht daher den flaschen Schluss, dass Trockenheit reizt und Feuchtigkeit lindert. Ein Luftfeuchter bindet den in der Luft enthaltenen Staub und macht dadurch das Atmen leichter.
Die Luftbefeuchterindustrie macht mit dieser fehlerhaften Beobachtung Millionenumsätze ohne das tatsächliche Problem zu lösen.

Absolute Luftfeuchte in Gramm pro kg Luft
Wassergehalt0 – 55 – 88 – 1010 – 2020 – 25>25>41
Eignung als Atemluftsehr gutgutbefriedigendschlechtgefährlichungeeignetungeignet
Empfinden beim Atmenleicht, frischneutralnoch erträglichschwer, schwülfeuchtheißunerträglichtödlich